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Das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude ist ein staatliches Qualitätssiegel für Gebäude. Voraussetzung für die Vergabe des Qualitätssiegels ist der Nachweis über die Erfüllung g allgemeiner und spezieller Vorgaben an die ökologische, soziokulturelle und wirtschaftliche Qualität von Gebäuden.
Das Qualitätssiegel wird nach einer Zertifizierung von unabhängigen Stellen im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen vergeben. Es wird in den Anforderungsniveaus „PLUS“ oder „PREMIUM“ verliehen. Diese Anforderungsniveaus definieren spezifische Benchmarks für Wohngebäude:
QNG-PLUS: CO₂e/(m²·Jahr) ≤ 24 kg und der berechnete nicht-erneuerbare Primärenergiebedarf ≤ 96 kWh/(m²·Jahr).
QNG-PREMIUM: CO₂e/(m²·Jahr) ≤ 20 kg und der berechnete nicht-erneuerbare Primärenergiebedarf ≤ 64 kWh/(m²·Jahr).
Für Nichtwohngebäude werden die Benchmarks projektspezifisch festgelegt, wie im Anhang 3.2.1.2 des QNG-Handbuchs beschrieben.
Inkludierte Elemente:
Bauteile der Kostengruppen (KG) 300 gemäß DIN 276 (2018) sowie definierte gebäudetechnische Systeme der KG 400.
Bauteile im Außenraum (KG 500) werden berücksichtigt, wenn sie für den Gebäudebetrieb unbedingt erforderlich sind.
Abschneidekriterien:
Alle Baustoffe, die mehr als 1 % der Gesamtmasse des Gebäudes, mehr als 1 % des nicht-erneuerbaren Primärenergieverbrauchs oder mehr als 1 % des GWP100 verursachen, müssen berücksichtigt werden.
Die Summe der vernachlässigten Baustoffe darf nicht mehr als 5 % der Gesamtmasse, des nicht-erneuerbaren Primärenergieverbrauchs oder des GWP100 betragen.
Kleinstteile, die vor Ort oder in einer Fabrik verarbeitet werden (z. B. Nägel, Dübel, Schrauben), sowie materialspezifische Kleinstmengen (≤ 1 kg) können vernachlässigt werden.
Für Ihre Berechnungen mit dem QNG-Tool empfehlen wir folgenden Workflow:
Projekt erstellen und Berechnungswerkzeug auswählen
Erstellen Sie ein Projekt des Typs „Gebäude“ und wählen Sie das Tool „LCA für Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)“ als Berechnungswerkzeug aus.
Erste Variante erstellen und LCA-Parameter festlegen
Stellen Sie sicher, dass die Option „Produktspezifische Nutzungsdauer“ für die Standardnutzungsdauerwerte ausgewählt ist.
Verbindlichen Bewertungsumfang überprüfen
Der Bewertungsumfang kann oben oder direkt in den QNG-Regeln eingesehen werden.
Berechnungszeitraum festlegen
Setzen Sie den Berechnungszeitraum auf 50 Jahre, indem Sie die Registerkarte „Berechnungszeitraum“ öffnen und 50 Jahre eintragen.
Gebäudefläche eintragen
Füllen Sie das Formular zur Gebäudefläche aus, indem Sie die entsprechende Fläche in „Netto-Raumfläche (NRF)“ eintragen.
Erforderliche Materialdaten (A1-A3) eingeben
Geben Sie die Materialdatenpunkte manuell ein oder importieren Sie diese. Nur generische QNG-Daten („Rechenwerte“) stehen im Tool zur Verfügung.
Das Tool enthält auch Sockelbeträge zur pauschalen Erfassung von Teilen technischer Anlagen unter der Baustoffkategorie „HVAC components and equipment“, die je nach Anforderungsstufe („PLUS“ oder „PREMIUM“), Energieeffizienz und Gebäudetyp ausgewählt werden sollten.
Jährlichen Energieaufwand (B6) eingeben
Der Energieaufwand wird in drei Klassen unterteilt:B6.1: Betriebsbedingter, geregelter Energieaufwand (für alle Gebäudetypen, Eingabe in kWh).
B6.2: Betriebsbedingter, ungeregelter Energieaufwand (z. B. Aufzüge; für Wohngebäude ausgeschlossen).
B6.3: Standardwerte für den Nutzer- und nutzerbedingten Energieaufwand (pro m² Nutzungsfläche).
Für die Berechnung des Energieaufwands für B6.1 ist das GEG-Modell, unter Berücksichtigung der gebäudespezifischen Hüllqualität, sowie der vorgesehenen Gebäudetechnik und Zonenkonditionierung, zu verwenden.
Für B6.2 und B6.3 können diese aus den Ressourcen in der Abfrage ausgewählt werden, die die Umweltauswirkungen pro m² NRF berechnen.
Diese Zeilen sollten als separate Eingaben hinzugefügt. Anschließend sollte in der Spalte „Kostengruppen“ die entsprechende B6-Klasse ausgewählt werden.
Für selbsterzeugte Energie: B6-Emissionen dieser Energie bleiben unberücksichtigt, solange die grauen Emissionen und Energie des Systems anteilig berücksichtigt werden. Falls beispielsweise 40 % der produzierten Energie im Gebäude genutzt wird, sind 40 % der Auswirkungen miteinzubeziehen). Die Auswirkungen, die mit der eingespeisten Energie verbunden sind, müssen ebenso nicht inkludiert werden. Die Vorteile dieser Energie werden im Modul D2 berücksichtigt.
Verwendete Kältemittel eingeben
Sie können Ressourcen für Kältemittel in der Abfrage zu Emissionen und Entnahmen hinzufügen. Die QNG-Regeln legen fest, dass Kältemittel nicht gemeldet werden müssen, sofern sie natürlich sind oder bis 2030 als zukunftssicher gelten (basierend auf einem Dokument des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit). Das Quellendokument hierfür ist „3.3 Besondere Berechnungsregel F-Gase zu den Ökobilanzierungsregeln des QNG“ (siehe hier).
Speichern Sie die Eingaben und fahren Sie fort, indem Sie Informationen zu Ihrem Referenzgebäude im Formular „Referenzwerte“ eingeben.
Referenzwerte eintragen
Um die Performance des Referenzgebäudes zu berechnen, geben Sie die für Ihren Gebäudetyp geeigneten Ressourcen im Tab „Referenzwerte“ ein.
Für Wohngebäude: Geben Sie die Nettoraumfläche für die Ressource „Referenzwert für DGNB 2023/QNG, Wohngebäude“ im ersten Abschnitt des Tabs ein.
Für Nichtwohngebäude: Die Berechnung des Referenzgebäudes basiert auf verschiedenen Komponenten:
Für den Teil, der die Kostengruppen 300 und 400 betrifft, geben Sie die Nettoraumfläche für die Ressource ein, die zur LCA-Klasse Ihres Gebäudes passt. Diese finden Sie im ersten Abschnitt des Tabs „Referenzwerte“.
Um den Zuschlag für A1-A3, B4, und C3-C4 von PV-Anlagen darzustellen, können die jeweiligen Ressourcen für die Dachaufsichtsfläche verwendet werden. Es gibt verschiedene, mit unterschiedlichen Eigennutzungsanteilen. Das QNG gibt für die ohne Batteriespeicher (Seite 14) und bei der Ermittlung des anteiligen Anforderungswertes (Seite 11) 40% an.
Mit Hinblick auf B6.1, verwenden Sie die Ressource „Nutzung – 1 kWh Strommix nationales Netz – QNG“ aus Abschnitt 2, um den Energieverbrauch in kWh einzutragen. Die QNG-Regeln zur Bestimmung des Referenzwerts für Nichtwohngebäude bieten Anleitungen zur Berechnung dieses kWh-Werts. Bitte zu beachten, den für B6.1 einzugebenden kWh-Wert zuvor um den entsprechenden Abminderungsfaktor (siehe Tabelle 11, Anhang 3.2.1.2 zur ANLAGE) zu reduzieren.
Ressourcen für zentrale Dienste und Aufzüge (B6.2) sind im Abschnitt 2 des Tabs „Referenzwerte“ zu finden. Um die richtige Kategorie der Aufzüge zu bestimmen und die passende Ressource auszuwählen, können Sie die Tabellen 13 und 14 in den QNG-Regeln zur Bestimmung des Anforderungswertes heranziehen.
Für den Nutzer- und nutzungsbedingten Anteil (B6.3) finden Sie Werte für den Energieaufwand in unterschiedlichen Zonen. Geben Sie diese Werte entsprechend pro NRF ein.
Tragen Sie die Klassifizierung für B6.1, B6.2 und B6.3 in der Spalte mit der Überschrift „Kostengruppe“ ein. Andernfalls werden keine Werte in der Ergebnistabelle angezeigt.
Für Nichtwohngebäude müssen die anteiligen Auswirkungen aus Energieerzeugungsanlagen anhand des Eigenverbrauchs berücksichtigt werden.
Dazu muss die kW(peak) über die Dachfläche definiert und mit dem Eigenverbrauchsanteil der Anlage multipliziert werden, um Werte für GWP100 und Primärenergie zu erhalten. Bei der Ermittlung des anteiligen Bedarfswertes sollte der Eigennutzungsanteil von 40% berücksichtigt werden. Um diese Berechnung im Tool zu durchzuführen,
wählen Sie im ersten Abschnitt der Registerkarte „Referenzwerte“ die Ressource „Photovoltaikanlage pro m2 Dachfläche, Eigennutzungsgrad 40%“ aus
Geben Sie die Dachfläche ein, die Sie haben
Die Software ermittelt automatisch die kW(peak), den selbst genutzten Teil davon und die zugehörigen GWP100- und Primärenergiewerte.
10. Ergebnisse
Die Ergebnisse werden in einer Zusammenfassungstabelle dargestellt, die die Umweltauswirkungen gemäß den QNG-Leitlinien dokumentiert.
Die Zeilen, die die Erfüllung von QNG-PLUS und QNG-PREMIUM betreffen, zeigen 1 an, wenn das Anforderungsniveau erfüllt ist, und 0, wenn nicht.